
Staatliches Hochbauamt Karlsruhe
"berlin modern" Museum der Moderne, Berlin
Das Museum der Moderne „berlin modern“ entsteht an einem der interessantesten Bauplätze Berlins: am Kulturforum, in unmittelbarer Nähe der Philharmonie und der Neuen Nationalgalerie, nur rund 7 Gehminuten vom Potsdamer Platz und Tiergarten entfernt. Gemeinsam mit den Staatlichen Museen zu Berlin als Nutzerin sowie der Stiftung Preußischer Kulturbesitz als Bauherrin erfolgt die Realisierung des Museumsneubaus in einem interdisziplinären Expertenteam nach dem Entwurf der Wettbewerbssieger Herzog & de Meuron mit Vogt Landschaftsarchitekten. Der Bundesbau Baden-Württemberg steuert das in vieler Hinsicht anspruchsvolle Großprojekt.

Neubau
„Ein Haus für alle am Kulturforum“
Die Staatlichen Museen zu Berlin planen im Museum der Moderne die gesamten Bestände der Nationalgalerie – mit Werken von Künstlern wie Beuys, Beckmann, Richter oder Gursky – dauerhaft auszustellen. Zudem wird das neue Museum die Sammlungen Marx und Pietzsch, Teile der bei den Staatlichen Museen verankerten Sammlung Marzona sowie Werke aus dem Kupferstichkabinett und der Kunstbibliothek zeigen. Seit Jahrzehnten konnten die Museen ihre umfangreichen Bestände nur in Ausschnitten präsentieren.
Das Museum verbindet unterschiedliche Orte zu einer vielfältigen, städtebaulichen Komposition – mit Grün, Plätzen und der Einbindung der angrenzenden ikonischen Architekturen, wie der Philharmonie von Hans Scharoun und der Neuen Nationalgalerie von Mies van der Rohe. "berlin modern" mit seinem großen Satteldach soll „ein Haus für alle“ und ein wesentlicher Bestandteil des Kulturforums werden.
Um eine große alte Platane herum gebaut und von allen Seiten mit Natur umgeben, wird durch Neupflanzungen der ersten Schritt einer Vision realisiert: die Ausdehnung des nahen Tiergartens in das Kulturforum. Mit großzügigen Gesten öffnet sich das Gebäude in den öffentlichen, städtischen Raum. Die Nordfassade zeigt zum Scharounplatz, zur Philharmonie und zum Kammermusiksaal. Sie erzeugt vielfältige Blickbezüge und führt den Besucher direkt in das Museum.
Rund 9.000 Quadratmeter Ausstellungsflächen ermöglichen einen Rundgang von der Kunst um 1900 bis zum Ende des 20. Jahrhunderts. Das Gebäudeinnere lebt zudem von den ticketfreien Bereichen, wie den Räumen für soziale Interaktion, Bildung, Gastronomie und Museumsshop. Hinzu kommen die Einrichtungen für den Museumsbetrieb, Büros, Restaurierungswerkstätten sowie Depot- und Technikflächen.

Nachhaltige Gestaltung
Der Neubau setzt sich ambitionierte Klimaziele und möchte ein offenes Haus für sein Publikum sein. Zuletzt getroffene Maßnahmen sollen das Haus in sozialer wie ökologischer Hinsicht in das 21. Jahrhundert führen – mit versickerungsfähigen Außenbelägen und einer erheblich verbesserten CO2-Bilanz durch ein effizientes Heiz-Kühl-System, Photovoltaik und Recyclingmaterialien. Das Museum wird bereits bei seiner Eröffnung den ab 2045 geltenden Energieeffizienzstandard erfüllen.
Wichtiges Gestaltungselement ist die den Baukörper umschließende mineralische Gebäudehülle. Ihre massive Anmutung entsteht durch die archaische Materialität und Schichtung des Mauerwerks mit den präzisen und sparsam darin eingeschnittenen Öffnungen. Das nahezu vollflächig mit Photovoltaik belegte dunkle Dach verstärkt die archetypische Form des Hauses.
Das Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron mit Vogt Landschaftsarchitekten hat 2016 mit seinem Entwurf den Realisierungswettbewerb für das Museum gewonnen. Im Dezember 2019 erfolgte der Spatenstich. Seitdem wurde in die Tiefe gebaut und gleichzeitig die Planung für das Museum weiterentwickelt, um ein sozial und ökologisch nachhaltiges und teilhabegerechtes Kunsthaus zu schaffen.

Bauherrin
Stiftung Preußischer Kulturbesitz
vertreten durch
Oberfinanzdirektion Karlsruhe, Bundesbau Baden-Württemberg, Staatliches Hochbauamt Karlsruhe
Baufachliche Aufsicht: Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen
Nutzerin
Staatliche Museen zu Berlin
Oberste Instanz der Nutzerin: Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
Planung und Umsetzung
Baufachliche Bauherrnvertretung und Projektleitung: Bundesbau Baden-Württemberg, Staatliches Hochbauamt Karlsruhe
Architekt: Herzog & de Meuron, Basel mit BAL Bauplanungs GmbH, Berlin
Freianlagenplanung: Vogt Landschaftsarchitekten AG, Zürich
Tragwerksplanung: Werner Sobek Stuttgart AG, Stuttgart
Gebäudetechnik HLSE: Happold, Ingenieurbüro GmbH, Berlin
Ingenieurbau Baugrube/Verbau: WTM Engineers, Hamburg
Ingenieurbau Ver-/Entsorgung: Arcadis Germany GmbH, Darmstadt
BNB-Koordination Nachhaltigkeit: ee concept GmbH, Darmstadt
Bauphysik: Müller-BBM Building Solutions GmbH
Beratung Brandschutz: HHP West, Beratende Ingenieure GmbH, Hannover
Beratung Licht: Kardorff Ingenieure, Lichtplanung GmbH, Berlin
Beratung Depot: Baur Planung, M. Johannes Baur, München
Beratung Sicherheit: Von zur Mühlen'sche GmbH, Bonn
Gebäudedaten
Grundstück: ca. 10.200 m²
Nutzfläche: ca. 16.000 m²
davon Ausstellungsfläche: ca. 9.000 m²
Bruttogrundfläche: ca. 31.500 m²
Bruttorauminhalt: ca. 198.500 m³
Termine
Realisierungswettbewerb: 2016
Spatenstich: 2019
Geplante bauliche Fertigstellung: 2027
Stand: 07/2023
Es geht voran
Die Baugrube ist ausgehoben und der Verbau hergestellt. Die Rohbauarbeiten zur Errichtung des Gebäudes haben planmäßig begonnen. Noch ist die Sohle der Baugrube sichtbar, bis die Arbeiter die Bodenplatte betonieren. Das Baugeschehen lässt sich nicht nur vor Ort, sondern auch tagesaktuell live via der Baustellenwebcam verfolgen.
Baustellen Webcam
Live-Aufnahme
Baustellendokumentation im Zeitraffer
Bildergalerie "berlin modern" Museum der Moderne