Aufgaben und Aufgabenzuwachs
Im Auftrag des Bundes
Wir sind die verantwortlichen Experten für die wirtschaftliche und termingerechte Erfüllung der militärischen und zivilen Hochbauprojekte der Bundesrepublik Deutschland in Baden-Württemberg, einschließlich der dazugehörigen technischen und ingenieurbaulichen Infrastruktur.
Militärischer Bundesbau
Im Bereich des militärischen Bundesbaus sind wir für sämtliche Baumaßnahmen der Bundeswehr, der NATO und der Gaststreitkräfte verantwortlich. Dabei gehören zu unserem abwechslungsreichen Aufgabenspektrum neben Hallen, Hangars und Werkstätten auch Unterkunfts-, Verwaltungs- und Sanitätsgebäude, ergänzt durch Sport- und Übungsanlagen, Bildungseinrichtungen und die infrastrukturelle Versorgung.
Darüber hinaus erfüllen wir auch beratende Funktionen. Beispielsweise haben wir das Handbuch „ITNetze der Bundeswehr“ entwickelt sowie die Baufachliche Richtlinie (BFR) „Sport und Ausbildungsanlagen im Freien der Bundeswehr“ und die BFR „Wasserversorgung auf Liegenschaften der Bundeswehr“. Außerdem unterstützen wir das Bundesministerium der Verteidigung in der Entwicklung neuer baulicher Elemente im Schießstandbau.
zu den Projekten des Militärischen Bundesbaus
Sanitätsinfrastrukturmanagement
Das Sanitätsinfrastrukturmanagement der Bundeswehr (SIM Bw) begleitet Baumaßnahmen der Bundeswehr im Bereich des Sanitäts- und Krankenhausbauwesens im In- und Ausland. Als Leitstelle des Bundes berät SIM Bw die am Bauprozess beteiligten Dienststellen der Bundeswehr sowie die einzelnen Länderbauverwaltungen in allen Planungsphasen.
Zu den Projekten zählen die Bundeswehrkrankenhäuser in Berlin, Hamburg, Koblenz, Ulm und Westerstede, die Apotheken und Institute der Bundeswehr, die 150 Regionalen Sanitätseinrichtungen sowie die medizinischen Behandlungseinrichtungen in den Einsatzgebieten.
SIM Bw wirkt bei der Erstellung von liegenschaftsbezogenen Ausbaukonzepten mit, erstellt Machbarkeitsstudien und prüft Planungen hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit und Funktionalität. Im Rahmen der Grundlagenarbeit ist SIM Bw bei der Überarbeitung Baufachlicher Richtlinien eingebunden. Es entwickelt Planungshilfen für medizinisch genutzte Bereiche und unterhält eine Raumdatenbank.
Ziviler Bundesbau
Im zivilen Bereich bilden den Schwerpunkt unserer Arbeit die obersten Gerichte des Bundes in Karlsruhe und landesweit die Gebäude der sehr unterschiedlichen Bundesbehörden und -institutionen, darunter das Technische Hilfswerk, die Bundeszollverwaltung und die Bundespolizei. Darüber hinaus unterstützen wir die Regierungspräsidien bei der Errichtung von Gebäuden zum Betrieb und Unterhalt von Bundesstraßen (Tunnelbetriebsgebäude, Straßenmeistereien etc.).
Auslandsbau
Unser zielgerichteter Pragmatismus, gepaart mit hoher Leistungsbereitschaft, beschert uns häufiger Erledigungswünsche außerhalb Baden-Württembergs. Darunter fallen auch die immer zahlreicheren Auslandsprojekte. Unser Landesbetrieb kümmert sich im Auftrag des Bundes um den Bau und die Sanierung von Botschaftsgebäuden und Schulen auf der ganzen Welt.
Zuwendungsbau
Zudem unterstützt der Landesbetrieb Bundesbau auch den Zuwendungsbau der Bundesrepublik Deutschland in Baden-Württemberg und verwaltet die zur Verfügung stehenden Fördermittel. Unterstützt werden Projekte Dritter, wie etwa der Länder, Gemeinden, aber auch öffentliche und private Institutionen aus Wirtschaft und Gesellschaft, an denen ein Interesse des Bundes besteht. Darunter finden sich das Krebsforschungszentrum Heidelberg, die Fraunhofer-Gesellschaft, Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern und Caritasverbände.
Nachhaltiges Bauen
Auch für unsere Arbeit wird der Aspekt der Nachhaltigkeit immer wichtiger. Mit der Leitstelle Nachhaltiges Bauen haben wir deshalb ein auf Nachhaltigkeitsfragen spezialisiertes Experten-Team aufgebaut. Als solches unterstützt die Leitstelle die Verantwortlichen aller Maßnahmen des Landesbetriebs Bundesbau und stellt so die nachhaltige Planung und ressourcenschonende Durchführung unserer Projekte sicher. Bundesweit unterstützen wir die Konformitätsprüfung bei allen neuen Laborgebäuden des Bundes.
Materielle Sicherheit
Da die Gebäude des Bundes zunehmend der Gefahr von Gewalteinwirkungen Rechnung tragen müssen, wurde im aktuellen Koalitionsvertrag der Bundesregierung die Verbesserung des baulichen Schutzes von In- und Auslandsliegenschaften des Bundes verankert. Es freut uns, dass das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat die Errichtung des Kompetenzzentrums Materielle Sicherheit dem Landesbetrieb Bundesbau übertragen hat. Unser Kompetenzzentrum leistet nun die Grundlagenarbeit zur Materiellen Sicherheit und steht als Ansprechpartner für die projektbezogene Beratung und Unterstützung in Belangen der Materiellen Sicherheit bei zivilen Hochbaumaßnahmen des Bundes zur Verfügung.
Sonderaufgaben Berlin
Der Bundesbau Baden-Württemberg hat in den letzten Jahren zunehmend Sonderaufgaben übernommen und unterhält in Berlin eine eigene Bauhütte. Eines der größten Bauvorhaben Deutschlands im Kulturbereich ist der Neubau für das Museum der Moderne "berlin modern" am Kulturforum in Berlin nahe dem Potsdamer Platz. Ein weiteres Kulturprojekt sind die Planungen für das Alliierten Museum, das künftig im Hangar 7 des Flughafens Berlin Tempelhof seinen Platz finden soll. Am historischen Schauplatz der Luftbrücke wird rund um einen originalen „Rosinenbomber“ und weitere Großobjekte die Nachkriegsgeschichte der Bundesrepublik und der alliierten Besatzungsmächte thematisiert. Weitere große Neubau- und Umbauplanungen betreffen das Bundesinstitut für Risikobewertung sowie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Ein besonders innovatives Projekt stellt der Neubau GBD 149 für die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung in Berlin-Adlershof dar. Dieser Neubau entsteht in Integrierter Projektabwicklung (IPA), in der partnerschaftlichen Zusammenarbeit aller Beteiligter.
Liegenschaftsinformationssystem Außenanlagen (LISA)
Eine aktuelle und vollständige Liegenschaftsbestandsdokumentation bildet die Grundlage allen Planens und Bauens. Die Richtlinien für die Durchführung von Bauaufgaben des Bundes (RBBau) enthalten daher die Forderung nach einer bundesweit einheitlichen, digitalen Bestandsdokumentation. Der Bundesbau Baden-Württemberg erfasst die Außenanlagen auf den Bundesliegenschaften in dem digitalen Liegenschaftsinformationssystem Außenanlagen, kurz LISA.
Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat hat gemeinsam mit dem Bundesministerium der Verteidigung die Liegenschaftsbestandsdokumentation bei den Bauverwaltungen der Länder in Auftrag gegeben. Für die Planung und den Bau wie auch die Nutzung von Liegenschaften profitieren alle Beteiligten von den vollständigen und aktuellen Informationen. Die Liegenschaftsbestandsdokumentation begleitet eine Liegenschaft während ihres gesamten Lebenszyklus. Dieser durchläuft, hervorgerufen durch Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen, mehrere Phasen der Planung, des Bauens und der Nutzung und endet erst mit der Veräußerung.
LISA ist ein Geoinformationssystem (GIS) mit Anbindung an verschiedene Fachdatenbanken: Abwasser, BoGwS (Boden- und Grundwasserschutz/Kampfmittelräumung) und POL (Petrol, Oil, Lubricants).
Großprojekte stehen regelmäßig im Licht der Öffentlichkeit
Reform Bundesbau
Da in der Vergangenheit bei bekannten Großprojekten der öffentlichen Hand wie Elbphilharmonie, Stuttgart 21 oder Flughafen Berlin Brandenburg erhebliche Kosten- und Terminverzögerungen angefallen sind, hat der Bund für seine Projekte beschlossen, hier wirksam gegenzusteuern.
Mit dem Aktionsprogramm Reform Bundesbau hat das Bundesbauministerium im Jahr 2016 neun Handlungsfelder identifiziert und 34 Maßnahmenempfehlungen entwickelt, um mittel- und längerfristig eine deutliche Verbesserung der Kosten-, Termin- und Qualitätssicherheit bei Bundesbauten zu erreichen. Darin werden von 13 länderübergreifenden Arbeitsgruppen relevante Themen für die optimierte Steuerung von Großprojekten erarbeitet. Auch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und das Bundesministerium der Verteidigung sind involviert. Der Landesbetrieb Bundesbau hat sich umfassend an der Arbeit in den Arbeitsgruppen beteiligt, davon in zwei Arbeitsgruppen federführend. Inzwischen liegen die vorläufigen Endergebnisse vor, ergänzt durch Berichte der beauftragten Forschungsnehmer. Einige Vorschläge werden bereits jetzt vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) umgesetzt, so wird derzeit z.B. eine Auftragsdatenbank programmiert, die den Bundesbauverwaltungen Einblicke in alle Bauaufträge des Bundes über 10.000 Euro und deren Umsetzungsqualität bieten wird.
Das BMI hat uns beauftragt, die Stabsstelle Risikomanagement einzurichten. Sie erstellt Konzepte für Erlasse und Handlungsanleitungen und konzipiert Webanwendungen, um der Bundesbauverwaltung modernes und umfassendes Risikomanagement zu ermöglichen.