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19/10/2025

Christian Kaiser begrüßt zum Richtfest berlin modern

Am 17. Oktober 2025 feierte der Bundesbau Baden-Württemberg das Richtfest für Deutschlands größten Museumsneubau berlin modern. Die Berliner Philharmoniker eröffneten die feierliche Veranstaltung am Kulturforum, der zwei Tage der offenen Baustelle folgten. Christian Kaiser, Leiter Bundesbau Baden-Württemberg, begrüßte in seiner Ansprache alle Projektbeteiligten und die Gäste aus Kultur und Verwaltung. Die Anwesenheit von Kulturstaatsminister Wolfram Weimer, Marion Ackermann (Präsidentin Stiftung Preußischer Kulturbesitz), Klaus Biesenbach (Direktor Neue Nationalgalerie) und Architekt Jaques Herzog zeigt die besondere Bedeutung des neuen Museums für die Kunst und Architektur und für die Stadt Berlin.

Seit dem 17. Oktober 2025 schwebt die Richtkrone über berlin modern. Foto: Bundesbau Baden-Württemberg
Christian Kaiser (Leiter Bundesbau-Baden-Württemberg), Jaques Herzog (Architekt), Marion Ackermann (Präsidentin Stiftung Preußischer Kulturbesitz), Wolfram Weimer (Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien) und Klaus Biesenbach (Direktor der Neuen Nationalgalerie) (v.l.n.r.). Foto: Bundesbau Baden-Württemberg
Christian Kaiser (Leiter Bundesbau Baden-Württemberg), Jaques Herzog (Architekt) und Marion Ackermann (Präsidentin Stiftung Preußischer Kulturbesitz) beim Richtfest für berlin modern (v.l.n.r.). Foto: Bundesbau Baden-Württemberg
Am Tag der offenen Baustelle besichtigen rund 7000 Besucherinnen und Besucher den Rohbau. Foto: Bundesbau Baden-Württemberg

"Alles wird gut."

"Alles wird gut," prophezeite Christian Kaiser in seiner Begrüßungsrede. Der Freiburger Architekt dankte allen Beteiligten, seinen Projektteams aus Karlsruhe und Freiburg, dem Team von Herzog & de Meuron, dem Ingenieurbüro Happold, den Bauunternehmen, den Handwerkerinnen und Handwerkern.  "Ein Großprojekt wie dieses braucht einen starken Teamgeist und eine strukturierte Zusammenarbeit, bei der alle Rädchen ineinandergreifen. Mich begeistert, was wir heute sehen: das Museum berlin modern gehört schon jetzt zur Stadt“, so der Leiter Bundesbau Baden-Württemberg.

Wolfram Weimer, Marion Ackermann, Klaus Biesenbach und Architekt Jaques Herzog, sie alle öffneten mit bewegenden Reden den Blick – auf das, was hier am Kulturforum entsteht: ein heute besonders wichtiges Kunstmuseum für so bedeutende Werke des 20. Jahrhunderts wie die von Gerhard Richter, Joseph Beuys und Anselm Kiefer.

Die Kritik, wie er sie noch in keiner Stadt erlebt habe, beleidige ihn nicht, sie sporne ihn an, so der Schweizer Architekt Jaques Herzog in seiner Rede. 

Der Rohbau steht. Und er scheint heute die vielen Wortschöpfungen wie "Scheune", "größter Aldi Deutschlands" ad absurdum zu führen. Architekt Christian Kaiser zeichnete in seiner Rede ein ganz neues Bild: "Beinahe bescheiden liegt der Baukörper zu Füßen seiner Nachbarn: der Philharmonie und der Neuen Nationalgalerie”.

7000 Besucherinnen und Besucher  

Am Wochenende nach dem Richtfest nutzten rund 7000 Menschen die Gelegenheit, den Rohbau zu besichtigen. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hatte zwei Tage der offenen Baustelle organisiert. Wie schon beim Richtfest sorgte die Performance Mirror Piece der US-amerikanischen Künstlerin Joan Jonas für ein besonderes Erleben der neuen Räume.

Ein offenes Haus für alle

Die Performance war schon ganz im Sinne des Konzepts für den Neubau: Die eigenständige, offene Form von berlin modern stellt den Menschen und seine Interaktion mit Kunst in den Vordergrund. Kunst wird den Besucherinnen und Besuchern auch in Zukunft unmittelbar und auf allen Seiten des Hauses begegnen.

Durch die neuen Räume und Wege sowie die geplanten Bepflanzungen entsteht eine zuvor vermisste Aufenthaltsqualität am Kulturforum. Klaus Biesenbach, Direktor der Neuen Nationalgalerie, intensivierte die Planungen für ein gastfreundliches, lebendiges und teilhabegerechtes Haus. Ein Haus für alle – mit Streetgalerien, Ruhe- und Studierzonen, einem Kinosaal, großen ticketfreien Bereichen und Gastronomie. 

Ein grünes Haus

Die ökologische Nachhaltigkeit des Gebäudes ist allen Beteiligten ein zentrales Anliegen. Die großflächige Photovoltaikanlage auf dem Dach ist sichtbarstes Zeichen dafür. Sie trägt dazu bei, dass der Primärenergiebedarf des Museums deutlich besser als die aktuelle gesetzliche Anforderung ist. Viel Grün wird für ein verbessertes Mikroklima am gesamten Kulturforum sorgen. Vogt Landschaftsarchitekten haben dafür ein Bepflanzungskonzept ausgearbeitet, das bereits auf künftige Klimaveränderungen Rücksicht nimmt. Die Baumschule mit Sitzgelegenheiten unweit der vom Neubau umrahmten über 150 Jahre alten Platane ist schon jetzt ein beliebter Aufenthaltsort.

Ab 2029 kommt die Kunst

Die bauliche Fertigstellung ist für 2029 geplant, dann zieht die Kunst ein. Es folgt die museumsspezifische Ersteinrichtung (Depots, Werkstätten etc.) sowie die Einrichtung der Eröffnungsausstellung. Dazu gehört auch der Umzug von 5.000 Werken der Neuen Nationalgalerie, 30.000 Werken des Kupferstichkabinetts und zahlreichen Werken der Kunstbibliothek; außerdem der Werke der Sammlung Marx, die aktuell noch im Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart zu sehen sind. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz plant, das Haus in dieser Einrichtungsphase bereits als Ort der Kunst.

Bildergalerie Richtfest berlin modern