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Die Glassfassade ist von innen erleuchtet

Staatliches Hochbauamt Stuttgart

Schnellrestaurant in den Kelley Barracks, Stuttgart-Möhringen

Die amerikanischen Gaststreitkräfte haben in ihren Liegenschaften in und um Stuttgart eine eigene Infrastruktur - eine kleine Stadt mit allen wichtigen Einrichtungen, die man zum Leben braucht. Dazu gehören natürlich auch die typischen Schnellrestaurants verschiedener Anbieter.

Das markante Dach geht über den Grundriss des Gebäudes hinaus und bildet so auch ein Vordach. Das Dach spannt sich im Zick Zack über die gesamte Konstruktion

Neubau Schnellrestaurant

Sandwich Art in den Kelley Barracks

Als Ersatzbau für ein in die Jahre gekommenes, wenig einladendes Provisorium wurde durch das Staatliche Hochbauamt Stuttgart in den Kelley Barracks ein offener, lichtdurchfluteter Pavillon erstellt, in dem man sich nun in entspannter Atmosphäre mit reichhaltig belegten Sandwiches oder Cookies verpflegen kann.

Das Gebäude öffnet sich zu einem zentral gelegenen Außenraum. In der Nähe befinden sich die "Deutsche Kantine" und ein Café, so dass hier ein Treffpunkt vor allem für die Mittagspause entsteht. Der Pavillon mit seinem dreiseitig geschosshoch verglasten Speiseraum öffnet sich und bezieht den Außenraum mit ein. Die Grenze zwischen Innen und Außen wird dabei fast aufgehoben. Die dienenden Funktionen wie Küche, Büro, Lager und Nebenräume wurden hinter dem Gastraum in einem geschlossenen Kubus untergebracht. Auf der Gebäuderückseite befinden sich Anlieferung, Technikbereich und die Kühlräume.
 

Das markante Dach geht über den Grundriss des Gebäudes hinaus und bildet so auch ein Vordach. Das Dach spannt sich im Zick Zack über die gesamte Konstruktion

Das gesamte Gebäude ist von einem sehr schlanken Dachfaltwerk aus Beton überdeckt. Diese Betonschale unterstreicht die Offenheit und Leichtigkeit des Gebäudes. Filigrane V-Stützen vor der Glasfassade lassen das spielerisch wirkende Dach nahezu schweben. Die großzügigen Dachüberstände unterstützen diesen Eindruck und bieten im Sommer eine gute Verschattung des Innenraums.

Bodenplatte und Dach sind in Sichtbeton ausgeführt. Der Fußboden im Speiseraum erhielt am Ende des Betoniervorganges eine Hartkorneinstreuung, die zunächst flügelgeglättet und danach als „polished concrete“ poliert wurde - eine in den USA verbreitete Fußbodenoberfläche. Der komplette rückwärtige Funktionsbereich ist mit gelochtem Trapezblech eingehüllt, das sich im oberen Drittel der Glasfassade des Speiseraumes als ein feststehendes Verschattungselement fortsetzt. Dieses dient gleichzeitig als Unterkonstruktion für den Markenschriftzug.

Aufnahme beim Bau der Dachkonstruktion
Aufnahme beim Bau der Dachkonstruktion

Das Gebäude wird mit einfacher und nachhaltiger Haustechnik betrieben. Die Zuluft strömt über einen 25 m langen Erdkanal, dadurch im Sommer vorgekühlt und im Winter vorgewärmt, in den Gebäudeinnenraum. Die sommerliche Nachtabkühlung erfolgt durch natürliche Querlüftung in der zweiten Nachthälfte. Zusammen mit der bauteilaktivierten Betonbodenplatte konnte auf eine konventionelle Klimatisierung verzichtet werden.

Der Restaurant-Pavillon wird von Soldaten und Zivilpersonal gerne genutzt, sei es, um sich etwas "to go" mitzunehmen oder unter dem schwebenden Dach eine Pause mit leckeren Sandwiches einzulegen.

Bauherr

Bundesrepublik Deutschland

vertreten durch

Bundesministerium der Verteidigung

vertreten durch

Oberfinanzdirektion Karlsruhe, Bundesbau Baden-Württemberg, Staatliches Hochbauamt Stuttgart

Nutzer

US Army Garrison Stuttgart

Planung und Umsetzung

Planung und Bauüberwachung: brixner architekten BDA, Stuttgart

Tragwerksplanung: Wilhelm und Partner, Stuttgart

Technische Gebäudeausrüstung: Planungsgruppe M+M AG, Böblingen

Sicherheits- und Gesundheitskoordination: Ingenierbüro Gorus, München

Vermessung: Hills, Stuttgart

Bauphysik: knp.bauphysik GmbH, Köln

Geotechnik: Smoltczyk & Partner GmbH, Stuttgart

Küchenplanung: Speyer+Hab GmbH, Gondelsheim

Tiefbauplanung: Reik Ingenieurgesellschaft mbH, Pfullingen

Generalunternehmer: Gottlob Rommel Bauunternehmung, Stuttgart

Gebäudedaten

Bauzeit: 09/2016-11/2017

Nutzfläche: 146,15 m²

Gesamtbaukosten: 1,1 Mio. Euro