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Perspektivische Aussenansicht der schimmernden Fassade

Staatliches Hochbauamt Schwäbisch Hall

Sanitätsversorgungszentrum in der Hermann-Köhl-Kaserne, Niederstetten

Das Sanitätszentrum in Niederstetten umfasst den allgemeinmedizinischen Bereich, die Zahnarztgruppe, den Fliegerarztbereich und die Sanitätsbereitschaft Flugbetrieb. Durch die Umstrukturierung des Sanitätsbereiches der Bundeswehr reichten die Räumlichkeiten für die Teileinheiten, des seit 1962 genutzten Gebäudes, nicht mehr aus. Der Neubau des Sanitätszentrums stellt die medizinische und zahnmedizinische Versorgung von rund 1.600 Soldaten sicher.

Perspektivische Aussenansicht der schimmernden Fassade

Neubau Sanitätszentrum

Endlich – Der gesamte Sanitätsbereich unter einem Dach

Im Juli 2008 erhielt das Staatliche Hochbauamt Schwäbisch Hall den Planungsauftrag für den Neubau eines Sanitätszentrums in der Hermann-Köhl-Kaserne. Die Liegenschaft befindet sich auf einer Hochebene in der Nähe von Niederstetten im Main-Tauber-Kreis.
Das Sanitätszentrum ist eine Einrichtung des zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr, die nach regionaler Zuordnung die truppenärztliche Versorgung von Soldaten in den Bereichen der ambulanten Untersuchung, Behandlung und Begutachtung sicherstellt und durchführt. Auch die sanitätsdienstliche Unterstützung von Truppenteilen, Dienststellen und Einrichtungen bei Ausbildungs- und Übungsvorhaben sowie im Einsatz werden gewährleistet.
Das Sanitätszentrum Niederstetten umfasst den allgemeinmedizinischen Bereich, die Zahnarztgruppe, den Fliegerarztbereich und die Sanitätsbereitschaft Flugbetrieb.
Die Teileinheiten konnten bisher nicht in einem gemeinsamen Gebäude untergebracht werden.
Schon 1999 wurde festgestellt, dass die Außenstelle des Standortsanitätszentrums Külsheim in Niederstetten, die in Gebäude 11 derHermann-Köhl-Kaserne untergebracht war, über zu wenige Räumlichkeiten verfügte.
In einer Realisierbarkeitsuntersuchung von 2006 wurden zwei Möglichkeiten zur Deckung des Raumbedarfs untersucht. Beide Varianten - ein Anbau an das Gebäude 11 und ein Umbau des stillgelegten Wirtschaftsgebäudes - ergaben keine wirtschaftlichen Lösungen. Somit war der Weg für die Umsetzung des Neubaus frei. Für den vorhandenen Sanitätsdienst war dies von Vorteil, denn während der Bauzeit konnte dieser seine Arbeit ohne Einschränkungen weiter ausführen. Eine überdachte Zufahrt ermöglicht, dass der Notfallraum witterungsunabhängig erreichbar ist.

Das dreigeschossige Gebäude mit Flachdach wurde als eigenständiger Baukörper auf einer Abbruchfläche errichtet. Eine überdachte Zufahrt ermöglicht, dass der Notfallraum witterungsunabhängig erreichbar ist. Der langgestreckte Neubau wird durch einen zentral gelegenen Treppenraum und einen massiven Aufzugskern aus Sichtbeton mittig gegliedert. Das Gebäude wurde in Stahlbetonkonstruktion erstellt und erhielt eine vorgehängte hinterlüftete Fassade aus Alublechen mit Mineralwolldämmung in vertikaler Rasterung. Als horizontale Strukturierung wurden Sichtbetonbänder aus Fertigteilen bündig zur Alufassade angebracht. Der hellgraue Farbton der Fassade wird durch den dunklen Farbton der Fenster unterbrochen. Die Verwendung von Farbe ist auch im Innenausbau neutral, lediglich die Arzt- und Sonderräume erhielten einen Kautschukboden in einem milden Grünton. Durch die glatten Materialien und den bündigen Einbau ist ein klarer kubischer Baukörper entstanden, der sich harmonisch in die Umgebung der Kaserne einfügt. Technikräume, wie zum Beispiel die Übergabestation der Fernwärme, die Serverräume sowie Lagerflächen befinden sich im Kellergeschoss. Das Lüftungsgerät wurde auf dem Dach installiert. Für die medizinische und zahnmedizinische Versorgung der Liegenschaft stehen den rund 1600 Soldaten nun moderne und zweckmäßige Arbeitsplätze auf drei Geschossen mit rund 1.788 qm Nutz-, Funktions- und Verkehrsfläche zur Verfügung.

Flur und Treppenhaus aus Betton
Behandlungszimmer

Bauherr

Bundesrepublik Deutschland

vertreten durch

Bundesministerium der Verteidigung

vertreten durch

Oberfinanzdirektion Karlsruhe, Bundesbau Baden-Württemberg, Staatliches Hochbauamt Schwäbisch Hall

Maßnahmenträger

Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr, Stuttgart

Planung und Umsetzung

Projektleitung: Staatliches Hochbauamt Schwäbisch Hall

Objektplanung, Ausschreibung und Objektüberwachung: Simon Freie Architekten, Stuttgart

Tragwerksplanung: Rehle Ingenieure GmbH, Stuttgart

Gebäudetechnik Elektro: Abi Techn. Gebäudeausrüstung GmbH & Co. KG, Würzburg

Gebäudetechnik HLS: Zimmermann + Becker GmbH, Heilbronn

Bauphysik: Bauphysik 5, Backnang

Brandschutz: BFT Cognos GmbH, Aachen

Sigeko: Architekturbüro VIX, Niederstetten

Gebäudedaten

Bauzeit: 07/2014-03/2017

Gesamtbaukosten: ca. 5.100.000 Euro

Auszeichnungen

Hugo-Häring-Auszeichnung 2017, Bund Deutscher Architekten