Staatliches Hochbauamt Freiburg
Tunnelbetriebsgebäude des Hugenwaldtunnels, Waldkirch
Im Zuge der Tunnelsanierung des Hugenwaldtunnels an der B 294 in Waldkirch und der zeitgleichen Erstellung des parallelen Rettungsstollens wurde das Tunnelbetriebsgebäude errichtet.
Neubau Tunnelbetriebsgebäude
Auf der Mauer auf der Lauer
Das Gebäude dient der Unterbringung sämtlicher technischer Anlagen, die für die Funktionalität der Tunnelanlage notwendig sind. Es liegt parallel zur Bundesstraße inmitten von Streuobstwiesen an einem steilen Hang. Gebäude und Lärmschutzwand aus Beton bilden eine akustische Trennung zwischen der Schnellstraße und dem angrenzenden Wohngebiet. Der große Höhenversprung zwischen Straße und angrenzender Wiese führt zu einer weiten Auskragung des Gebäudes ins Tal.
Der Baukörper ist funktional gegliedert. Sämtliche erforderlichen Nutzungen sind gemäß ihrer optimalen Abfolge aneinandergereiht. Aus dieser Reihung entsteht ein langgestreckter, eingeschossiger Baukörper, der sich entlang der Lärmschutzwand etwas abgehoben über das Gelände parallel zur Straße erstreckt. Die besondere Bedeutung, die der Leitwarte, als einzigem belichteten Aufenthaltsraum inhaltlich zu Teil wird, zeichnet sich auch formal ab. So erhebt sich dieser Raum nochmals über das Niveau der Technikräume. Das große, aus dem Gesamtvolumen herausgedrehte Sichtfenster unterstreicht die Wichtigkeit des Raumes als Kontrollraum für die Tunnelanlage und stellt eine räumlich-gestalterische Beziehung zwischen Tunnel und Betriebsgebäude her. Zum Hang hin entstehen aus der Leitwarte heraus Sichtbeziehungen in Richtung der Stadt Waldkirch.
Die Fassade, die mit großformatigen Tafeln aus Cortenstahlblech verkleidet und zurückhaltend detailliert ist, unterstreicht den solitären Ansatz des Gebäudes und sucht farblich mit ihrer orange bis violett gefärbten Oberfläche den Dialog mit den Naturfarbtönen der umgebenden Wald- und Wiesenlandschaft.
Bauherr
Bundesrepublik Deutschland
vertreten durch
Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Regierungspräsidium Freiburg, Abt. 4, Straßenwesen und Verkehr
vertreten durch
Oberfinanzdirektion Karlsruhe, Bundesbau Baden-Württemberg, Staatliches Hochbauamt Freiburg
Nutzer
Straßenbauverwaltung Baden-Württemberg
Planung und Umsetzung
Entwurf, Planung, Ausführung, Projektsteuerung: Staatliches Hochbauamt Freiburg
Statik: Ingenieurbüro Guido Kremp, Freiburg; Dr. Petra Höss, Freiburg
Technische Gebäudeausrüstung: Staatliches Hochbauamt Freiburg
Fassadenplanung: Ingenieurbüro Faas und Günther, Schömberg
Tunnelbetriebstechnik: Gackstatter Beratende Ingenieure, Stuttgart
Bauphysik: Stahl + Weiß, Freiburg
Gebäudedaten
Bauzeit: 05/2012-09/2013
Nutzfläche: 253 m²
Gesamtbaukosten: 1,3 Mio. Euro
Auszeichnungen
Hugo-Häring-Auszeichnung 2014
Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg 2016
Baukultur Schwarzwald 2016
Beispielhaftes Bauen 2018