Zum Inhalt springen

Frontalansicht des gesamten Areals

Staatliches Hochbauamt Schwäbisch Hall

Luftfahrzeugversorgungszüge auf dem Heeresflugplatz der Bundeswehr, Niederstetten

Die bevorstehende Stationierung der „Neuen Hubschraubergeneration NH 90“ auf dem Heeresflugplatz Niederstetten setzte eine Reihe von Um- und Neubaumaßnahmen in Gang, um die militärischen Infrastrukturforderungen zu erfüllen.

Perspektivische Ansicht eines Gebäudeflügels

Neubau der Luftfahrzeugversorgungszüge

Ein Projekt geht in die Luft

Die Stationierung der „Neuen Hubschraubergeneration NH 90“ auf dem Heeresflugplatz Niederstetten setzte eine Reihe von Um- und Neubaumaßnahmen in Gang, um die militärischen Infrastrukturforderungen zu erfüllen.
Ein Baustein des Ausbaukonzeptes für den Heeresflugplatz war die „Anpassung der Luftfahrzeugversorgungszüge“ an die veränderten Struktur- und Betriebsbedingungen der neuen Hubschrauber. Hinter dieser unscheinbaren Bezeichnung verbarg sich eine Baumaßnahme, die sich schon bei der Planung als besondere Herausforderung entpuppte. Eine weitere Schwierigkeit bedeutete der Umbau bei laufendem Betrieb.
Hauptaufgabe der Luftfahrzeugversorgungszüge ist die Sicherstellung und Versorgung der in Niederstetten stationierten Hubschrauber auch für Manövereinsätze mit Flugbetriebsstoffen sowie die Wartung und Pflege des dazu erforderlichen Kfz-Fuhrparks und weiterer Geräte. Auf dem Heeresflugplatz selbst ist eine Betankung der Luftfahrzeuge sowohl über unterirdische Schnellbetankungsschächte und Pipelines als auch mittels mobiler Tankfahrzeuge möglich.
Im Vorfeld untersuchte das Bauamt mehrere Varianten zur Anpassung an die vorhandenen Gebäude und deren Ausstattung. Es zeigte sich, dass nur durch eine Neubaulösung der Gesamtanlage der geforderte Standard wirtschaftlich umzusetzen und künftig zu betreiben ist.
Die Neubauten und Anpassungsarbeiten an Baulichkeiten der bestehenden Versorgungszüge umfassten dann im Wesentlichen:

  • 10 überdachte Unterstellplätze für insgesamt 22 Straßentankwagen
  • Neubau eines zweistöckigen Betriebsgebäudes zur Unterbringung von ca. 50 Soldaten als Aufenthalts- und Ausbildungsstätte. Das Raumangebot umfasst Werkstätten, Lager- und Laboreinrichtungen im Erdgeschoss sowie Sanitäreinrichtungen und Büroräume im Obergeschoss
  • Neubau einer Wartungshalle für die Tankfahrzeuge mit einer 12 m langen Arbeitsgrube
  • Verkehrs- und Außenanlagen
Perspektivische Ansicht eines Gebäudeflügels, im Hintergrund ragt der Kontrollturm in die Luft
Nahaufnahme Kontrollturm

Um die Realisierung des Projektes bei laufendem Dienstbetrieb sicherstellen zu können, waren die Unterbringung in Provisorien und zusätzliche Baustraßen unumgänglich. Regelmäßige, wöchentliche Abstimmungsgespräche der Projektleitung des Bauamtes mit Nutzern und Firmen führten zu Akzeptanz und Vertrauen in das Baugeschehen, das schließlich aus neun ineinandergreifenden Bauabschnitten bestand.
Aufgrund der Komplexität aller Anlagenteile hatte das Bauamt schon frühzeitig in der Planungsphase sowohl Brand- und Explosionsschutzgutachter als auch einen Sachverständigen für die POL-Anlagen (Petrol, Oil, Lubricants) und die Bereitstellungsflächen für Tankfahrzeuge eingeschaltet.
Bei allen erforderlichen Teilübergaben ermöglichte ein überdurchschnittlicher Koordinations- und Abstimmungsaufwand schließlich, nach Vorliegen aller notwendigen Betriebseinweisungen, Abnahmeformulare und Dokumentationsunterlagen, eine ordnungsgemäße Übergabe an den Nutzer, das Heeresfliegerregiment 30.
Auch die Architektur selbst sollte bei einer solchen Bauaufgabe nicht ins Hintertreffen geraten. Um die Einbindung in das liegenschaftsbezogene Gestaltungskonzept zu ermöglichen und eine materialgerechte Anpassung an die neu errichtete NH 90-Infrastruktur herzustellen, erhielten die kubischen Baukörper anthrazitfarbene Faserzementplatten als Fassade.
Nach der letzten Teilübergabe waren alle Beeinträchtigungen der Truppe vergessen. Das Heeresfliegerregiment 30 nahm mit einem gewissen
Stolz eine Anlage entgegen, die dem modernsten technischen Standard für Tankanlagen entspricht und die Arbeitsplatzsituation der Nutzer wesentlich verbessert.

Bauherr

Bundesrepublik Deutschland

vertreten durch

Bundesministerium der Verteidigung

vertreten durch

Oberfinanzdirektion Karlsruhe, Bundesbau Baden-Württemberg, Staatliches Hochbauamt Schwäbisch Hall

Nutzer

Bundeswehr

Planung und Umsetzung

Entwurf, Planung: Staatliches Hochbauamt Schwäbisch Hall

Gebäudedaten

Bauzeit: 06/2009-11/2013

Nutzfläche: 1.789 m²

Gesamtbaukosten: 6,9 Mio. Euro