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Das geometrische dunkle Gebäude steht in großen Kontrast zu dem historischen Sandsteinhaus im Hintergrund

Staatliches Hochbauamt Schwäbisch Hall

Heizzentrale in der Reinhardt Kaserne, Ellwangen

Der militärisch genutzte Teil der Reinhardt Kaserne Ellwangen wurde ab dem Jahr 2011 stark verkleinert. Hierdurch musste für den weiterhin durch die Bundeswehr belegten historischen Bereich, wo nun das Sprachenzentrum Süd des Bundessprachenamtes untergebracht ist, die Anlagen der Liegenschaftsver- und entsorgung neu konzipiert werden. Als deren Herzstück wurde eine neue Heizzentrale errichtet, die außer der Wärmeerzeugungsanlage mit einem über 50 cbm großen Hackschnitzellagerraum noch eine Großgarage für Winterdienstfahrzeuge und Lagerflächen beinhaltet. Die Planung der Technikräume erfolgte in enger Abstimmung mit einem Contractor, der die Ausschreibung der Wärmelieferung gewonnen hatte und in die ihm zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten seine gesamte Wärmeerzeugungsanlage einbaute.

Die geometrische, dunkle Heizzentrale mit grossem silbernen Tor

Neubau Heizzentrale

Ein modernes Energiekonzept von besonderer Bedeutung

Durch die erforderliche Integration in die denkmalgeschützte Gesamtanlage des alten Kasernenareals waren neben der Wahl eines geeigneten Standorts, eine zurückhaltende und dennoch anspruchsvolle Architektur sowie ein modernes Energiekonzept von besonderer Bedeutung. Als Standort wurde der Platz eines ehemaligen Werkstattgebäudes aus den 40iger Jahren gewählt, welches zu diesem Zweck vollständig abgebrochen wurde. Durch die Platzierung des neuen Gebäudes am gewählten Standort wurden wichtige architektonische Linien aufgenommen und räumliche Bezüge und Blickbeziehungen zur gegebenen historischen Bausubstanz gewahrt.

Die Architektur setzt bewusst einen modernen Kontrapunkt zu den umgebenden, 1914-16 im wilhelminischen Stil errichteten Gebäuden. Durch seine Schlichtheit nimmt sich der aus Leichtbeton errichtete kubische Baukörper stark zurück. Gestalterische Elemente sind die schwarze Fassadenbekleidung aus Trapezblech und eine Torwand aus naturbelassenen Aluminiumblechen. Die Wandverkleidung umfasst das Gebäude vom Dach her über nahezu die halbe Gebäudehöhe. Damit wurde der Kubus horizontal gegliedert und die Wuchtigkeit des Betonbaukörpers stark gebrochen. Durch die einheitliche Ausführung der 3 unterschiedlichen Tore in Aluminium natur werden diese optisch zu einem Fassadenelement zusammengefasst. Die einzelnen Tore für die Garage, den Heiz- und den Hackschnitzellagerraum sind damit bewusst nicht mehr erkennbar. Die Wirkung ist stark aufwertend; der technische Charakter des Gebäudes wird akzentuiert. Dem modernen Erscheinungsbild der Heizzentrale wird auch der eingesetzte, zeitgemäße Energiemix gerecht. Zur Wärmegewinnung kommen Hackschnitzel in Verbindung mit Erdgas zum Einsatz.

Die neue Heizzentrale in der Reinhardt Kaserne Ellwangen ist ein gelungenes Beispiel für die Integration eines wertigen, modernen Gebäudes in die wertvolle historische Bausubstanz einer denkmalgeschützten Gesamtanlage.

Haustechnik der Heizzentrale

Bauherr

Bundesrepublik Deutschland

vertreten durch

Bundesministerium der Verteidigung

vertreten durch

Oberfinanzdirektion Karlsruhe, Bundesbau Baden-Württemberg, Staatliches Hochbauamt Schwäbisch Hall

Nutzer

Bundeswehr

Planung und Umsetzung

Entwurf, Projektsteuerung: Staatliches Hochbauamt Schwäbisch Hall

Planung, Ausschreibung, Objektüberwachung: Architekten.Widmaier.Seibert, Aalen/Schorndorf

Tragwerksplanung: Ingenieurbüro Dipl.Ing. Dieter Wehrstein, Iggingen

Gebäudedaten

Bauzeit: 01/2018-10/2018

Gesamtbaukosten: ca. 1,3 Mio € (ohne Wärmeerzeugungsanlage)