Staatliches Hochbauamt Freiburg
Außenwache der Deutschen Botschaft Addis Abeba, Äthiopien
Die Deutsche Botschaft in Addis Abeba liegt auf einem etwa 12 Hektar großen, parkähnlichen Gelände. Die heutigen Nutzungen sind in verschiedenen, über das Gelände verteilten Einzelgebäuden untergebracht. Der Bundesbau Baden-Württemberg modernisiert die gesamte Liegenschaft und setzt Zug um Zug den dafür in 2017 entwickelten Masterplan um.
Neubau
Auftakt zur Gesamtsanierung
Die Gebäude und insbesondere die technischen Ver- und Entsorgungseinrichtungen befinden sich insgesamt in einem unbefriedigenden Erhaltungszustand und entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen für den Betrieb einer Auslandsvertretung.
Als erste vorbereitende Maßnahme für die Generalsanierung wurde mit einer neuen Außenwache und Verbindungsstraße zum bestehenden Parkplatz eine gesicherte Zufahrtsmöglichkeit auf das Botschaftsgelände geschaffen. Dies berücksichtigt die aktuell schlechte Sicherheitslage im Land und gewährleistet die Erschließung der Liegenschaft während der kommenden Baumaßnahmen an der Hauptzufahrt. Darüber hinaus sichert das Infrastrukturgebäude die Stromversorgung der Liegenschaft.
Klimaangepasstes Bauen
Anfang 2019 konnte als Generalplaner die Arbeitsgemeinschaft der Londoner Büros The Manser Practice (Architektur) und BDP. (Technik und Tiefbau) das Vergabeverfahren für die Planung und Betreuung der Baumaßnahme für sich entscheiden.
Das Planungsteam überzeugte bei seiner Lösungsskizze mit dem Ansatz einer Low-Tech-Architektur, die mit großen aufgestellten Stahldächern als Verschattungselemente den Gedanken des klimaangepassten Bauens umsetzen. Dem Einsatz von lokal verfügbaren Baustoffen unter Berücksichtigung hoher Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen wurde dabei eine wichtige Bedeutung beigemessen.
Lokale Resilienz
Der geplante Baubeginn im Herbst 2020 fiel in die Zeit der Reisebeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie. Die Vergabegespräche und Auftragsverhandlungen mit den lokal ansässigen Bauunternehmern musste daher über Videokonferenzen stattfinden. Die pandemiebedingten Einreiseverbote waren kaum gelockert, als der Ausbruch des Tigray-Konfliktes im November 2021 erneut zu Einschränkungen der Reisemöglichkeiten führte.
Gerade in der Pandemie hat sich der aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit gewählte Ansatz, mit lokalen Partnern und Unternehmen zu arbeiten, als besonders resilient erwiesen – Maßnahmen mit deutschen oder europäischen Beteiligten kamen in dieser Zeit weitgehend zum Erliegen. Die Teams vor Ort überzeugten mit ihrer Verlässlichkeit und Ausführungsqualität. Das Ergebnis erfüllt nicht nur alle funktionalen Anforderungen, es kann sich auch sehen lassen.
Bauherr
Bundesrepublik Deutschland
vertreten durch
Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten
vertreten durch
Oberfinanzdirektion Karlsruhe, Bundesbau Baden-Württemberg, Staatliches Hochbauamt Freiburg
Nutzer
Auswärtiges Amt
vertreten durch
Deutsche Botschaft Addis Abeba, Äthiopien
Planung und Umsetzung
Projektleitung:
Bundesbau Baden-Württemberg, Staatliches Hochbauamt Freiburg
Planung und Bauleitung:
The Manser Practice, London
Technische Gebäudeausrüstung, Tragwerksplanung:
BDP., London
Brandschutz:
Kempen Krause, Köln
Vermesser:
MGM, Addis Abeba
Baugrundgutachten:
WECON, Addis Abeba
Gebäudedaten
Bauzeit: 11/2020 - 06/2023
Gesamtbaukosten: 3,5 Mio. Euro