23/10/2024
Leitungswechsel beim Bundesbau Baden-Württemberg
Der Bundesbau Baden-Württemberg (BBBW) hat am 22. Oktober 2024 in der Universität Freiburg seinen Leitungswechsel gefeiert. In Anwesenheit von Oberfinanzpräsident Dr. Bernd Kraft verabschiedete Staatssekretärin Gisela Splett den ehemaligen Leiter Klaus Max Rippel in den Ruhestand und übergab Christian Kaiser die Leitung des Landesbetriebs mit Hauptsitz in Freiburg.
Zur Feier in der Aula der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg erschienen zahlreiche Kolleginnen und Kollegen sowie Persönlichkeiten aus der Bau- und Finanzverwaltung und den Ministerien wie auch aus Rippels und Kaisers privaten Umfeld. Der Ort war stimmig gewählt, denn beide verbindet viel mit der Universität: Christian Kaisers Vater, der Germanistikprofessor Gerhard Kaiser, hatte hier in der Aula Vorlesungen gehalten. Klaus Max Rippel unterrichtete mit großem Engagement für ein praxisnahes Bauprojektmanagement an der Uni Stuttgart.
"Abschiedsworte müssen kurz sein wie eine Liebeserklärung"
Staatssekräterin Gisela Splett begann ihre Rede mit dem Zitat von Theodor Fontane: "Abschiedsworte müssen kurz sein wie eine Liebeserklärung". Angesichts Klaus Max Rippels Wirken innerhalb der Bauverwaltung sei dies allerdings ein unmögliches Unterfangen. Dennoch gelang es Gisela Splett kurz und prägnant wichtige Stationen im Berufsleben des scheidenden Finanzpräsidenten aufzuzeichnen: beispielsweise seine Gesamtprojektleitung bei der 15. Fakultät für Angewandte Wissenschaften der Universität Freiburg oder die Projektleitung für die NATO-Sicherheitstruppe Kosovo Force (KFOR) in Prizren. Zudem wie sie auf die vielen Aufträge über die Grenzen Baden-Württembergs hinaus hin: Großprojekte in Berlin wie das Museum Berlin modern und die heute rund 50 Baumaßnahmen weltweit. Gisela Splett bedankte sich herzlich für Rippels Engagement. Der Bundesbau Baden-Württemberg sei heute hoch angesehen und gefragt.
Christian Kaiser leitet Landesbetrieb mit rund 780 Mitarbeitenden
Der Freiburger Architekt Christian Kaiser übernimmt von seinem Vorgänger Klaus Max Rippel einen gut aufgestellten Betrieb mit rund 780 Mitarbeitenden aus den Bereichen Architektur, Ingenieurwesen, Technik und Verwaltung. Im September hatte das Ministerium für Finanzen Baden-Württemberg den Gesamtumsatz des Bundesbaus Baden-Württemberg für 2023 mit 506,9 Millionen Euro ausgewiesen. Für 2024 erwartet die Betriebsleitung des Landesbetriebs eine weitere Steigerung des Bauvolumens, speziell auch durch die steigenden Investitionen der Bundeswehr in die militärische Infrastruktur.
„Der Bundesbau Baden-Württemberg ist keine alltägliche Behörde“
In Christian Kaiser sieht Gisela Splett einen bestens qualifizierten Nachfolger. Er habe sein Handwerk von der Pike auf gelernt. Nach einer Schreinerlehre, dem Studium an der TH Karlsruhe und 4 Jahren in einem Architekturbüro, engagierte sich Christian Kaiser seit 2003 für die öffentliche Bauverwaltung. „Der Bundesbau Baden-Württemberg ist keine alltägliche Behörde“, davon ist der neue Finanzpräsident Christian Kaiser überzeugt. Den Mut, entschlossen neue Wege zu gehen, schätzt er an seinem Vorgänger. Diesen Weg wolle er mit seinem top qualifizierten Team fortsetzen.
Nicht alltäglich auch das Format
Statt langer Reden organisierte das Ministerium für Finanzen eine lockere Gesprächsrunde. Oberfinanzpräsident Dr. Bernd Kraft, Klaus Max Rippel und Christian Kaiser stellten sich den Fragen von Sebastian Engelmann, Leiter Kommunikation. Das Format kam an. Das Publikum erfuhr Biographisches wie auch, dass alle Beteiligten ein Berufsleben vor dem Staatsdienst hatten.
"Es ist ganz wichtig, dass man die Welt draußen kennt", befindet Rippel. Dr. Kraft war als Rechtsanwalt tätig, Rippel und Kaiser sammelten einschlägige Erfahrung in Architekturbüros. Sicher eine gute Basis dafür, es mit der Verwaltung aufnehmen zu können. "Ermessungsspielräume gibt es immer, man muss sie nur finden", so Rippel. Der Architekt richtete noch einen Appell an die Politik: Entbürokratisierung und eine funktionierende Digitalisierung sei dringend gefordert. Eine Lösung für alle gäbe es nicht. Christian Kaiser sprach den zu hohen Verwaltungsaufwand für seine Teams an: "Wir können es uns nicht leisten, Verantwortung hin- und herzuschieben. Subsidiarität ist das Zauberwort – Entscheidungen müssen dort getroffen werden, wo das Wissen ist."
Das Gespräch illustrierte deutlich, den Wandel, den die Finanz- und Bauverwaltung in den letzten Jahren vollzogen hat. In Dr. Bernd Kraft hat der Bundesbau eine starke Unterstützung, andere und neue Wege zu gehen, um die eigene Effizienz zu steigern.