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12/08/2025

Bedarfsgerechte Infrastruktur für Technischen Hilfswerke

Mehr als 200 neue Ortsverbandsgebäude braucht das Technische Hilfswerk deutschlandweit bis 2030. Um diesen hohen Bedarf schnell, effizient und wirtschaftlich zu erfüllen, realisiert der Bundesbau länderübergreifend ein THW-Bauprogramm nach einer Musterplanung in serieller Bauweise. Doch es gibt Ausnahmen: zum Beispiel die Neubauten für die THW-Ortsverbände in Konstanz und in Ostfildern. Hier waren die Anforderungen so spezifisch, dass der Bundesbau Baden-Württemberg die Neubauten individuell für die THW-Teams vor Ort geplant hat.

 

 

 

 

Das neue THW-Ortsverbandsgebäude in Ostfildern © Martin Sigmund, Stuttgart
Die Eigenplanung des Staatlichen Hochbauamts Stuttgart ermöglicht eine Fahrzeughalle auf beengtem Grundstück © Martin Sigmund, Stuttgart
Rund 80.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer engagieren sich deutschlandweit bei den Technischen Hilfswerken für die Sicherheit der Bevölkerung. © Martin Sigmund, Stuttgart

Der Bundesbau setzt in einem ersten Rahmenvertrag mit einem Totalunternehmer aktuell bis zu 60 neue Ortsverbandsgebäude um. Darunter auch zwei Projekte innerhalb Baden-Württemberg: das THW Albstadt und das THW Pfullendorf.

Der Bundesbau Baden-Württemberg hatte intensiv an der Leistungsbeschreibung mitgewirkt und das Vergabeverfahren durchgeführt.

Die Projektteams aus Baden-Württemberg brachten für das THW-Bauprogramm ihre vielfältigen Erfahrungen ein – bei Einsatzzentralen, Unterkunfts- und Bürogebäuden, KFZ-Hallen, zuletzt in Orten wie Trossingen, Pfedelbach, Freudenstadt, Rottweil und eben Konstanz und Ostfildern.

Neues THW-Ortsverbandsgebäude im Grünen

Im Mai 2025 feierte das Technische Hilfswerk in Konstanz seinen Neubau: Eine neue Unterkunft in Holzbauweise mit einer großzügigen Fahrzeughalle für den Fuhrpark.

Unter den Festgästen THW-Präsidentin Sabine Lackner und Landesinnenminister Thomas Strobl. Die Technischen Hilfswerke sind als Einrichtung des Bundes die wichtigste Organisation für den Bevölkerungsschutz im Katastrophen- und Unglücksfall und in der deutschen Zivilgesellschaft fest verankert. Rund 88.000 Menschen engagieren sich hier ehrenamtlich. Entsprechend ist das Interesse an einer bedarfsgerechten Infrastruktur für die Helferinnen und Helfer groß. Und das Interesse, insbesondere den vielen engagierten Jugendlichen eine wertschätzende Umgebung zu schaffen.

In Konstanz machten spezifische Grundstücksanforderungen eine individuelle Planung notwendig. Die Eigenplanung durch das Staatlichen Hochbauamt Freiburg richtet sich an den zu beachtenden Nachhaltigkeitsaspekten aus. Sie verlegt den Aufenthaltsraum und Jugendraum ins Erdgeschoss. Der als Holzbau konzipierte Neubau stellt einen direkten Außenbezug zu den Grünflächen her, die die Jugendlichen begeistert nutzen. Hier können sie sich zwischen den Einsätzen austauschen und erholen. Der Bau ist nachhaltig und energieeffizient.

Raumsparender Holzbau

Auch das neue Ortsverbandsgebäude in Ostfildern – realisiert vom Staatlichen Hochbauamt Stuttgart – erfüllt besondere standortspezifische Nutzeranforderungen: Der Entwurf des Planungsteams setzt das Ortsverbandsgebäude auf die Fahrzeughalle. Diese von den bisherigen Standards abweichende, individuelle Neukonstruktion machte bei der beengten Grundstückssituation den Bau einer Fahrzeughalle erst möglich. 

Die Fahrzeughalle und das darüberliegende Ortsverbandsgebäude Gebäude sind als vorgefertigter Holzbau ausgeführt; lediglich der Erschließungskern ist aus Beton. Der klaren Grundstruktur des Gebäudekörpers folgen sowohl die Innenräume als auch die Fassadengestaltung. Auch der Neubau für das THW Ostfildern erfüllt hohe Anforderungen an Energieeffizienz und Nachhaltigkeit.